reinhard ludwig
12.7.1948 - 14.3.2023
er hat mit uns neue pädagogische lehrkonzepte beraten (ganz sicher das - „unpädagogische“ konzept 'vom objekt- zum subjekt-studium'),
in der beratung/betreuung von studienorjekte alle mit digitaler umsetzung, und die 'ökologischen' projekte, und er hat alle 'medialen' anschaffungen recherchiert und entscheidend mit beschlossen, und anschliessend auch betreut - am fenster bei den macs hing seine telefonnummer, falls jemand probleme hatte.
Die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig trauert um den ehemaligen Medienkunst-Dozenten Reinhard Ludwig, der am 14. März 2023 im Alter von 74 Jahren verstorben ist.
„Zum Löten braucht man Ruhe und drei Hände“
Reinhard Ludwig wurde 1948 in Kassel geboren. Nach einem Studium in Jura und Politikwissenschaften an der Johann-Goethe-Universität, Frankfurt am Main (1969–1973) arbeitete er bis 1978 in der Entwicklungs-und Testabteilung der Firma Braun. Im Anschluss studierte er Feinwerktechnik an der Fachhochschule Furtwangen FHF (1978 - 1982) wo er erfolgreich mit der Entwicklung eines stör- und ausfallsicheren DCF 77-Empfängers absolvierte. Der leidenschaftliche Funkamateur surfte auf sämtlichen Wellenlängen. Jenseits aller Disziplinen und stets auf dem aktuellen Stand technischer, wissenschaftlicher wie medialer Entwicklungen galt Reinhard Ludwig als geistreicher Diskussionspartner. Der kreative Elektroingenieur und Programmierer unterstützte mit seiner lösungsorientierten wie visionären Haltung zahlreiche Künstler*innen beim Bau interaktiver Anwendungen und bei der Umsetzung ihrer Projekte. Ob als freier Mitarbeiter im Ulmer Gestaltungsbüro Produktentwicklung Roericht (PER) oder im Medieninstitut am MD Berlin (später mib), zu deren Gründungsgesellschaftern er gehörte, realisierte er eine Vielzahl von Projekten, darunter wegweisende interaktive Multimediaproduktionen für Museen wie „Lumpensammler im Datenraum“, 1995 und „Bauen im Licht – Das Glashaus von Bruno Taut“, 1996, Werkbund-Archiv, Museum der Dinge, “Die Digitale Galerie“, Gemäldegalerie Staatliche Museen zu Berlin, 1997 oder „Zum Umgang mit dem 'Prinz-Albrecht-Gelände nach 1945“, Stiftung Topographie des Terrors, 1998. Bei „cityscope online medien“ war Reinhard Ludwig seit 1994 maßgeblich an der Entwicklung des Mediums Online-Panorama beteiligt und dort bis 2019 verantwortlicher Mitarbeiter für die Entwicklung der Kameratechnik und die Betreuung der Bildproduktion und -verarbeitung.
Reinhard Ludwig hatte seit Anfang der 1980er Jahren regelmäßige Lehraufträge u.a. an der Universität der Künste Berlin, der Kunsthochschule für Medien Köln sowie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er von 2004 bis 2019 Lehrbeauftragter im Studiengang Medienkunst war. In Workshops wie „Horch was kommt von drinnen raus“ vermittelte er dort beim Bau von Antennen, Detektoren, Stereoverstärkern, „Echtkopfmikrofonen“, „Lichtschrecken“ und anderen elektronischen „Einzellern“ oder dem „Radio Paranormal“ das Löten und Grundlagen der Schaltungstechnik. Mit unendlicher Geduld ermöglichte das Hörbarmachen von Unhörbarem immer gemäß dem Motto „Embrace the Absurd“.
Unser herzliches Beileid gilt allen, die Reinhard Ludwig kennen und erleben durften. Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten.
Abbildung
Lötsaugpumpe, Workshop „Horch was kommt von drinnen raus“, HGB Leipzig
Foto: e-mamkgs
1985
1984
12.7.1948 - 14.3.2023
interview
mit reinhard 2006gisela kastens ad-hoc erinnerung
reinhard war viele jahre der gute weise geist, der all die zukunftsentwerfenden fragen, die nick anbrachte, mit uns beraten hat - reinhard, ich meine, wirklich ein „denker“, zuhause in wissenschaflichen und philosophischen gefilden, auch der neuesten „alternativen“ ansätze (new age bewegung) - und - das ist doch sehr besonders - gleichzeitig zuhause und auf dem jeweils neuesten stand - in pragmatisch physikalischen, technischen. medialen, digitalen grundlagen, entwicklungen und ausstattungen,er hat mit uns neue pädagogische lehrkonzepte beraten (ganz sicher das - „unpädagogische“ konzept 'vom objekt- zum subjekt-studium'),
in der beratung/betreuung von studienorjekte alle mit digitaler umsetzung, und die 'ökologischen' projekte, und er hat alle 'medialen' anschaffungen recherchiert und entscheidend mit beschlossen, und anschliessend auch betreut - am fenster bei den macs hing seine telefonnummer, falls jemand probleme hatte.
Nachruf von Prof. Christin Lahr | Künstlerin, Kuratorin, Professorin für Medienkunst

„Zum Löten braucht man Ruhe und drei Hände“
Reinhard Ludwig wurde 1948 in Kassel geboren. Nach einem Studium in Jura und Politikwissenschaften an der Johann-Goethe-Universität, Frankfurt am Main (1969–1973) arbeitete er bis 1978 in der Entwicklungs-und Testabteilung der Firma Braun. Im Anschluss studierte er Feinwerktechnik an der Fachhochschule Furtwangen FHF (1978 - 1982) wo er erfolgreich mit der Entwicklung eines stör- und ausfallsicheren DCF 77-Empfängers absolvierte. Der leidenschaftliche Funkamateur surfte auf sämtlichen Wellenlängen. Jenseits aller Disziplinen und stets auf dem aktuellen Stand technischer, wissenschaftlicher wie medialer Entwicklungen galt Reinhard Ludwig als geistreicher Diskussionspartner. Der kreative Elektroingenieur und Programmierer unterstützte mit seiner lösungsorientierten wie visionären Haltung zahlreiche Künstler*innen beim Bau interaktiver Anwendungen und bei der Umsetzung ihrer Projekte. Ob als freier Mitarbeiter im Ulmer Gestaltungsbüro Produktentwicklung Roericht (PER) oder im Medieninstitut am MD Berlin (später mib), zu deren Gründungsgesellschaftern er gehörte, realisierte er eine Vielzahl von Projekten, darunter wegweisende interaktive Multimediaproduktionen für Museen wie „Lumpensammler im Datenraum“, 1995 und „Bauen im Licht – Das Glashaus von Bruno Taut“, 1996, Werkbund-Archiv, Museum der Dinge, “Die Digitale Galerie“, Gemäldegalerie Staatliche Museen zu Berlin, 1997 oder „Zum Umgang mit dem 'Prinz-Albrecht-Gelände nach 1945“, Stiftung Topographie des Terrors, 1998. Bei „cityscope online medien“ war Reinhard Ludwig seit 1994 maßgeblich an der Entwicklung des Mediums Online-Panorama beteiligt und dort bis 2019 verantwortlicher Mitarbeiter für die Entwicklung der Kameratechnik und die Betreuung der Bildproduktion und -verarbeitung.
Reinhard Ludwig hatte seit Anfang der 1980er Jahren regelmäßige Lehraufträge u.a. an der Universität der Künste Berlin, der Kunsthochschule für Medien Köln sowie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er von 2004 bis 2019 Lehrbeauftragter im Studiengang Medienkunst war. In Workshops wie „Horch was kommt von drinnen raus“ vermittelte er dort beim Bau von Antennen, Detektoren, Stereoverstärkern, „Echtkopfmikrofonen“, „Lichtschrecken“ und anderen elektronischen „Einzellern“ oder dem „Radio Paranormal“ das Löten und Grundlagen der Schaltungstechnik. Mit unendlicher Geduld ermöglichte das Hörbarmachen von Unhörbarem immer gemäß dem Motto „Embrace the Absurd“.
Unser herzliches Beileid gilt allen, die Reinhard Ludwig kennen und erleben durften. Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten.
Abbildung
Lötsaugpumpe, Workshop „Horch was kommt von drinnen raus“, HGB Leipzig
Foto: e-mamkgs
bilder mit reinhard auf roericht.net


reinhards beteiligungen an hdk projekten | ||||
jahr | titel | studierende | betreuer | |
1984 | Studie 660/84 Computerspekulationen | Burkhard Schmitz, Heike Kuberg, Karl-Heinz Rubner, Frank Eisele | Ursel Sieber, Reinhard Ludwig, Hans (Nick) Roericht | |
1986 | Tischgrillgeraet | Byung-woo Kwak | Prof. Hans (Nick) Roericht /Entwurf, Prof. Fridtjof Schliephacke, Dipl.Psych. Gisela Kasten, Reinhard Ludwig | |
1987 | Arbeiten mit Computer und Pro 3D | Bernhard Meyer | Prof. Hans (Nick) Roericht /Entwurf, Prof. Werner Linder /Technologie, Reinhard Ludwig | |
1988 | VersuchsaufbautenProduzieren und Präsentieren Methoden der Annaeherung, Produzieren und Präsentieren bei der Werbeagentur | Peter Stephan, Frank Leopold, Michael Schmidt-Ott | Prof. Hans (Nick) Roericht /Entwurf, Dipl.Soz. Manfred Zorn, Dipl.Psych. Gisela Kasten, Reinhardt Ludwig | |
1988 | Hauhaltsenergie eine Anstiftung zur Umgestaltung | Friedhelm Marcath | Prof. Hans (Nick) Roericht /Entwurf, Dipl.Psych. Gisela Kasten, Reinhard Ludwig | |
1988 | Studie 680/4.88, ProduktEntwicklung Roericht, Ulm,, | Burkhard Schmitz, Guido Englisch | Reinhard Ludwig, Istvan Palffy, Hans (Nick) Roericht | |
1988 | HdK Push-Pull-Projekt 13 ID IV/3.88 neue schnittstellen des warenverkehrs | Joerg Hundertpfund, Klaus Michel, Nicolai Neubert, Claudia Plikat, Sylvia Robeck, Carola Zwick, Lukas Huggenberg, benny mosimann | Petra Kellner, Lutz Koebele-Lipp, Reinhard Ludwig, Ulrike Lindenmann | |
1988 | Gefundene Beweglichkeiten Wir knacken die Nuß | Beate Bodenstein, Ausonio, Buller, Börnermann, Lohse, Müller, Peyerl, Villwock | ludwig Rissler Rubner | |
1989 | Was ist Design? Zur Organisation von Strukturen | Peter Stephan | Prof. Hans (Nick) Roericht /Entwurf, Dr. Michael Erlhoff, Reinhard Ludwig | |
1995 | Netz fuer Gestaltung - Gestaltung fuer ein Netz | Oliver Vogt | Prof. Hans (Nick) Roericht /Entwurf, Prof. Egon Chemaitis /Entwurf, Reinhard Ludwig /Technologie/Strategie, Dipl. Des. B | |
1995 | Entwicklung einer Simulations-Software - fuer ein kuenftiges Autostereoskopische Multimedia-Terminal | Markus Andert | Prof. Hans (Nick) Roericht /Entwurf, Prof. Joachim Sauter /Neue Medien, - Reinhard Ludwig | |
1996 | Logbook, 40 Stationen - eine Reise durch die Welt des Improvisierens | Yasmina Stefanie Ladhari | Prof. Hans (Nick) Roericht /Entwurf, Prof. Katrin Pallowski /Designtheorie, Dipl. Ing., Dipl. Des. James Ludwig |
reinhards beteiligungen an projekten bei produktentwicklung roericht | ||||
1984 - 660 | Computer Spekulationen speculative attempts concerning the computer | NCR Augsburg / Dayton Ohio | mitarbeiter: Heike Kuberg (Eisele), Burkhard Schmitz, Karl-Heinz Rubner, Frank + Heike Eisele, Reinhard Ludwig, Ursel Sieber, hans nick roericht, berater: Reinhard Ludwig, Ursel Sieber, | |
1985 - 800 | Bueroszenarien der raum wird zur räumlichen konstellation | Dyes Bad Muender | mitarbeiter: Heike Kuberg (Eisele), Burkhard Schmitz, Karl-Heinz Rubner, Franz Biggel, berater: Ursel Sieber, Reinhard Ludwig, Gisela Kasten, | |
1985 - 660 | why building blocks modulare Computer Units | NCR Augsburg / Dayton Ohio | mitarbeiter: Heike Kuberg (Eisele), Burkhard Schmitz, Karl-Heinz Rubner, Frank + Heike Eisele, Ursel Sieber, Reinhard Ludwig, hans nick roericht, berater: Reinhard Ludwig, Ursel Sieber, | |
1986 - 660 | the responsive (computer) environment Organisationsmodelle von Computerarbeitsplaetzen | NCR Augsburg / Dayton Ohio | mitarbeiter: Burkhard Schmitz, Reinhard Ludwig, Guido Englich, berater: Rüdiger Lutz, | |
1988 - 700 | 700/3.88, wasseraufbereitung dezentrale, (situative) wasseraufbereitung | BSHG | mitarbeiter: Petra Kellner, Ulrike Lindenmann, Karl-Heinz Rubner, Jörg Hundertpfund, Klaus Michel, Benny Mosimann, Nicolai Neubert, Claudia Plikat, Sylvia Robeck, Carola Zwick, berater: Lutz Koebele-Lipp, Reinhard Ludwig, | |
1988 - 700 | 700/6.88, koch-geraete neue, erweiterte produkt-konzepte | BSHG | mitarbeiter: Petra Kellner, Ulrike Lindenmann, Lukas Huggenberg, Jörg Hundertpfund, Klaus Michel, Benny Mosimann, Nicolai Neubert, Claudia Plikat, Sylvia Robeck, Carola Zwick, berater: Lutz Koebele-Lipp, Reinhard Ludwig, | |
1992 - 505 | bildtelefon, videophone, televiews Mock-ups | Dornier/Deutsche Aerospace | mitarbeiter: Stefan Schiefer, Oliver Vogt, Hermann Weizenegger, kontakt Berlin: Reinhard Ludwig, Coop Melzer Design/Konstanz: Tino Melzer, | |
1992 - 505/2 | Videophone Modell-Uebersicht ProduktEntwicklung Roericht/Ulm 505 / 9.92 | Dornier/Deutsche Aerospace | mitarbeiter: Stefan Schiefer, Oliver Vogt, Reinhard Ludwig, assistenz: Hermann Weizenegger, Coop Melzer Design/Konstanz: Tino Melzer, | |
1992 - 505/3 | teleView 3 Interaktives TelekommunikationsMedium 505/3 10.92 | Dornier/Deutsche Aerospace | mitarbeiter: Stefan Schiefer, Oliver Vogt, Hermann Weizenegger, kontakt Berlin: Reinhard Ludwig, Coop Melzer Design/Konstanz: Tino Melzer, | |
1992 - 600 | Gameboards: Neue Ökonomien Bausteine zu neuen Wirtschaftsspielen | eigenentwicklung | mitarbeiter: Reinhard Ludwig, Gisela Kasten, Claus Otto Scharner, Witten-Herdecke Thomas Bernhold-Buol, Zürich Claudia Plikat, Carola Zwick, |