interview

interviewer:
marion godau
2004-03-10


protraitbild

Katrin Schoof
wie wuerdest du jemand anderem deinen job erklaeren?
Ich bin Designerin mit den Schwerpunkten Grafik- und Webdesign, Bühnenbild und Fotografie. Vor kurzem habe ich ein Produkt auf den Markt gebracht, eine Visitenkarte, die man selbst ausfüllt: http:www.mablanche.de

welche arbeiten oder auch ereignisse waren besonders wichtig fuer dich?
Ich kam ursprünglich vom Goldschmieden, da war das Studium schon ein Wendepunkt. Wichtig waren auch meine Auslandsaufenthalte in Moskau und dass ich angefangen habe, Bühnenbild zu machen. Und meine Tochter Lili. Sie ist 2002 geboren.

mit wem bist du so in verbindung oder mit wem arbeitest du zusammen?
Zu Id4lern habe ich keinen Kontakt mehr, außer zu Martin Rossmann. Wir arbeiten ab und an zusammen, ansonsten sind die Kontakte aus dem Studium sehr sporadisch.

triffst du noch ehemalige id4ler oder arbeitest du mit ihnen zusammen?
s.o

woran oder wo wuerdest du gerne arbeiten? was wuerde dich reizen?
Im Moment, zu den Studiumswurzeln zurückzukehren und 3D-Produktentwicklung zu machen.

wer oder was inspiriert dich/bewunderst du im moment? wer oder was bringt dich auf ideen und turnt dich an?
Eigentlich alles mögliche. Am Inspirierensten ist es für mich, wenn ich im Ausland bin. Bewegung inspiriert mich am meisten. Sonst aber auch der Alltag. Der Alltag mit Kind inspiriert. Die Idee zu dreidimensionalen Produkten kommt aus dem Alltag. Es ist ja eigentlich das großes Handikap der Designer, dass man ständig was an den Produkten, die man kaufen kann, auszusetzen hat.

was faellt dir als erstes ein, wenn du an dein studium im id4 denkst?
Die intensiven zwei Semester, das 3. und 4. Ich habe extrem gemischte Gefühle dazu, das hat einen ganz schön eingenommen. Nebendran war die Mauer gefallen, und wir mussten da unser Programm durchziehen.

was hat dir für die praxis am meisten gebracht?
Die Mischung macht es. Tatsächlich hat das Studium viel gebracht - z.B. dieser Schnellwaschgang im 3. und 4. Semester. Und dann natürlich die Praxis. Ich kam ja schon aus der Praxis. Schnelles Entscheiden können ist inzwischen fast das Wichtigste. Der Grundstein dazu wurde im Studium gelegt und die Routine aus dem Berufsalltag tut ihr übriges.

welche lehr-ansätze von id4 funktionieren für dich noch? oder vielleicht gerade heute?
Ganz sicherlich das perspektivisch breite Herangehen an Problemstellungen, mehrere Perspektiven einzunehmen. Und die Aufgabe immer erstmal daraufhin zu untersuchen, was Lösungen sein können, die nicht angedacht waren. Schließlich zu sehen, dass man ans Ziel kommt. Das ist auch meine Kritik: So sehr das im 3. und 4. Semester trainiert, so wenig war das später Thema.

wenn du gerade nicht arbeitest, wo bist du am liebsten?
Wie gesagt, in Bewegung, im Zug, spazieren, in der Natur.

auf was koenntest du leicht verzichten?
Auf teure Möbel kann ich leicht verzichten, zum Beispiel auf diese ganzen Prestigeobjekte: Auto, Möbel...

was hat dir im studium gefehlt? allgemein und bei id4?
Allgemein die Diskussion. Bei ID4, vor allen Dingen im Hauptstudium: Der Weg war wichtig, aber er war immer zu wichtig gegenüber dem Ziel. Und vielleicht hätte es einen Zwang geben müssen, auf den Punkt zu kommen, und den in sich gut und vernünftig begründen zu können. Da fehlte viel kritische Auseinandersetzung, sowohl mit den konzeptionellen, als auch mit den formalen Ansätzen. Insgesamt fehlte mir eine gewisse Reibung.